Girls just wanna have fun (Phil&Lia)

Wer? Lia und Phil
Wann? Die 2 Monate nach dem Fest
Wo? Vorerst Uni

Der Tag war wunderbar, schon der Morgen hatte mit Sonnenstrahlen begonnen, die ihr sanft auf die verschlafenen Augen gekitzelt hatten.
Heute, zwei Tage nach dem Sommerfest wollte Phil ihr ihre Uni zeigen. Phil war ihr immernoch ziemlich fremd, trotzdem war sie neugierig, wie so eine Uni wirklich war. Bis jetzt kannte sie Unis nur aus dem Fernsehen, und irgendwie wollte sie vielleicht selbst studieren. Warum auch nicht? Ihre neue Freiheit gab ihr genügend Freiraum, obwohl ihr der Freiraum mehr Angst machte, als dass sie im Moment ohne Angst die Arme weit ausbreiten konnte. Sie standen vor der Uni, wo sich einige Leute tummelten.
Und immernoch hatte sie Angst, fürchtete sich vor den Glastonburys, obwohl sie sicher war, dass hier keiner sein konnte, aber sie hatte eben zuviel Angst.
Wie ein Ertrinkender den Rettungsring, umklammerte sie den Riemen ihrer Handtasche leicht und sah sich mit neugierigen um.
"Ich beneide dich" kam es unbewusst von ihr.

Mit einem Kaffee in der Hand und ihrer Tasche auf der Schulter, lief sie auf das Uni Gebäude zu. Immer wieder drehte sie sich zu ihrer neuen Mitbewohnerin um, die sie heute mit genommen hatte. Sie wirkte sehr nervös. Was Phil nur zu gut nachvollziehen konnte. Immerhin war Brandon´s Familie hinter ihr her. Oder kurz davor zu erfahren das sie nicht mehr da war. Aber vielleicht war auch das unbekannte das was sie nervös macht, was wusste Phil schon? Immerhin konnte sie keine Gedanken lesen.
Verwirrt blieb Phil stehen als sie Lia´s leise Stimme vernahm. "Wieso?", wollte sie verdutzt wissen. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen was Lia dazu bewog sie zu beneiden. Aber wenn sie so darüber nachdachte... Sie vergass immer wieder, da es für sie einfach wirklich zu unwirklich erschien, das Lia ja immer eingesperrt gewesen war. Sie war nie auf die High School oder so gegangen. Und das einschreiben an der Uni war wohl weiter entfernt für sie gewesen als Phil sich je vorstellen könnte. Sie beneidete Lia nicht um ihr Leben. "Hm. Ja der erste eindruck ist schon ein wenig überwältigend.", meinte Phil dann grinsend und hackte sich bei Lia unter. "Komm ich zeig dir alles und dann kannst du ja mal schauen, was dich von den Studienbereichen am meisten Anspricht.", sagte sie und lächelte die Blonde aufmunternd an.

Lia lächelte schmal. Phil wusste einfach gar nichts. Für Lia führte Phil dieses normale Mädchenleben, so wie im Fernsehen. Phils Leben war für sie wie aus dem Fernsehen, dass sie immer auf dem weichen Perserteppisch verfolgt hatte, im Schneidersitz niedergelassen und gespannt auf die bewegten Bilder gebannt. Als Zuschauer hatte sie nie etwas befürchten müssen, den Ton konnte sie abschalten, sie konnte sogar das ganze Programm wechseln. Und jetzt war sie mittendrin, konnte nicht auf lautlos drücken, nichtmal auf Pause oder dem ganzen durch das Strom abzapfen ganz entfliehn.
"Okay.... danke..." zwang sie sich, um überhaupt etwas gesagt zu haben, während ihr Blick vorsichtig umherschweifte und Phil sich fröhlich einharkte. Lia liess es zu, aber die gute Laune konnte sie nicht erwidern, lächelte freundlich und musterte Phil kurz.
"Ist.. Brandon denn auch hier?" fragte sie dann doch etwas interessierter, nicht dass es sie so unheimlich interessierte, ihn wieder zusehen... vielleicht ja doch. Irgendwie war er ihr schon wichtig, letzendlich hatte er eine Sonderstellung, als der erste Mann, den sie je gesehen hatte. Das musste es dann sein. Ganz einfach.

Phil´s Lächeln verschwand ein wenig und machte platz für Besorgnis. "Ist alles ok?", wollte sie wissen. "Wenn was ist können wir auch wieder gehen. Ich hab heute nur zwei Kurse dich ich zur Not auch einfach ausfallen lassen kann.", schlug sie vor und blieb erneut stehen. Sie wollte Lia ja nicht zu viel zumuten. Sie wusste, das sie selbst schon ein wenig anstrengend war und oft andere sie für nervig oder so empfanden. Und vielleicht waren auch die anderen Leute zu viel für die kleine Blonde? "Brandon? Öhm keine Ahnung, er studiert etwas anderes, ich seh ihn nur selten. Soll ich ihn anrufen oder ihm schreiben?", fragte sie und suchte schon mal nach ihrem Handy um Brandon evtl. eine Sms zu schreiben, damit er zu ihnen kam. Sie hoffte das sie Lia gegenüber alles richtig machte. Sie wollte sie keineswegs verschrecken oder gar das Lia sie vielleicht nicht mochte. Denn sie hatte sie irgendwie gern.

"Was?" fragte Lia verschreckt, als Phil stehen blieb, und anbot wieder zu gehen und sah sie fast entgeistert an. Sah sie denn immer so labil aus? Irgendwie könnte sie sich schon aufregen, dass sie andauernd alle behandelten, als wäre sie aus Glas.
Hastig schüttelte sie den Kopf, legte entschieden ihre Hand auf die Phils, die das Handy rausgezogen hatte und sah sie ernst an. Phil übertrieb einfach maßlos, was Brandon ihr über sie gesagt hatte?
"Du... Phil, ich bin nicht aus Glas, das hier wirkt alles für mich zwar wie ein Traum, wo ich in einer Fernsehserie gefangen bin, aber ich verkrafte das schon... und ich möchte weder dir, noch Brandon noch mehr Umstände bereiten, ich mein ihr habt ja auch ein Leben und braucht kein hilfloses Küken... ich pack das schon, ich krieg keinen Kollaps, ich muss mich daran gewöhnen, sonst wird das nichts.... nimm das nicht böse auf..." sagte sie sanft und biss sich auf die Unterlippe, als sie den Augenkontakt brach.

Phil begann zu schmunzeln als Lia sie so entgeistert ansah und sie darauf hinwies das sie nicht aus Glas wäre. Irgendwie erinnerte sie das sofort an sich selbst wie sie ihre Mutter beibringen wollte, das sie sie doch endlich nicht mehr so bemuttern sollte und damit klar kommen musste das sie auszog und nun allein klar kommen musste. "Ist ja ok. Ich habs nicht so gemeint. Ich will nur das du dich wohlfühlst.", meinte sie dann und grinste breit. "Mach was du willst. Aber wenn doch was ist, kannst du es mir sagen ok?", sagte sie und sah Lia dabei noch mal eindringlich an. "Und nur um das noch mal klar zu stellen! Du bereitest mir keine Umstände!", erklärte sie ernst, lächelte aber sofort wieder. Wieso sollte sie auch böse auf Lia sein? Immerhin musste Phil so etwas auch oft genug bei ihrer Mutter durch machen, die fast wie eine Glucke an ihr gehangen hatte, als sie frisch das Nest verlassen hatte um allein klar zu kommen.