New Yorker

Henry stand vor New Yorker und wartete auf seine Freundin Amy. Er hatte ihr damals nicht richtig zugehört als sie den Treffpunkt vorgeschlagen hatte und jetzt wartete er vor New Yorker auf sie. Aber vielleicht war es ganz gut mal etwas von zu Hause weg zu sein. Denn seitdem er herausgefunden hatte, das er adoptiert war, war er immer ziemlich abwesend wenn er mal zu Hause war. Okay, das war er auch woanders, aber meistens schaffte Amy es ihn von diesem Gedanken abzulenken. Henry hatte es bis ketzt noch niemanden erzählt, da er nicht wusste ob er darüber reden sollte oder nicht. Er seufzte und sah auf sein Handy. Amy hatte noch Zeit, denn wie so oft war er ziemlich pünktlich. Er lehnte sich an die Wand des Geschäftes an und hielt seinen Blick nach vorne gerichtet, da er sehen wollte wenn Amy ankam. Aber da seine Gedanken ihn immer wieder einholten würde er es bestimmt sowieso nicht rechtzeitig mitkriegen wenn sie bei ihm war. Er hasste es zwar darüber nachzudenken, doch seitdem er es herausgefunden hatte, das er adoptiert war, ließ ihn der Gedanke keine Ruhe mehr. Er versuchte sich damit abzulenken die Menschen zu beobachten die an ihm vorbeigingen, was auch ein wenig half, während er weiter auf Amy wartete.

Als sie gestern nach hause gekommen war hatte sie sofort wieder ihren Laptop aufgeklappt da Henry dort immer noch auf sie gewartet hatte und die beiden dann später ausgemacht hatten das sie sich heute treffen wollten.
Amy hatte jetzt zwar noch Zeit aber sie wusste genau das Henry wie immer viel zu früh da sein würde, also war auch sie mal etwas früher los und lief jetzt in schnellem Schritt den weg zum New Yorker wo Henry auf sie wartete.
Sie freute sich wirklich ihn wieder zu sehen. Die beiden hatten sich ja schon fast eine Woche nicht gesehen, weil Henry irgendwas wichtiges zu erledigen hatte. Nur in der Schule waren sie sich begegnet aber da hatten sie ja auch nur die Pausen und die minimale Zeit in den Stunden, da sie nebeneinander saßen.
Von weitem konnte Amy, Henry schon sehen und schmunzelte als sie sah wie nachdenklich er dort stand und lief schnell auf ihn zu um ihn eventuell etwas zu überraschen und schlang sofort ihre Arme um seinen Hals um ihn zu umarmen.
"Hey. Na wie lange bist du schon da?", wollte sie wissen und grinste als sie sah wie er sie etwas überrascht anschaute.
Da hatte er sie wohl wirklich nicht bemerkt, was wohl hieß das ihn irgendwas mächtig beschäftigte. "Alles ok?", wollte sie deshalb wissen ließ ihn aber noch nicht los. Sie war ihm viel zu gern nah.

Henry war im ersten Moment überrascht als Amy kam und ihn umarmte, denn da er in gedanken war hatte er Amy nicht kommen sehen. "Hey." Grüßte er sie und umarmte sie ebenfalls. "Ich bin noch nicht lange da. Keine Sorge, ich warte höchstens ein paar Minuten." Fügte er hinzu und lächelte. "Ja, alles okay." Sagte er, denn er wollte nicht das sich Amy um ihn Sorgen machen musste. Aber lange würde er es vor ihr wahrscheinlich sowieso nicht verbergen können. Vielleicht sollte er auch einfach mal darüber reden, dann würd es ihm vielleicht besser gehen? Aber er wollte auch anderen mit seinen Problemen nicht nerven, weswegen er sie dann meistens für sich behielt. "Also dann...Sollen wir dann rein und den Laden unsicher machen?" Fragte er dann um das Thema zu wechseln. Denn damit klappte es eigentlich immer recht gut.

Misstrauisch sah sie ihn an. Das er noch nicht lange da stand glaubte sie ihm. Aber das alles ok wäre, das nahm sie ihm nicht wirklich ab. "Ok. Na dann lass und in den Laden stürmen!", sagte sie grinsend. Sie wollte ihn ganz sicher nicht zu einer Antwort drängen. Er hatte schon immer so seine kleinen Geheimnisse die er lieber für sie behielt. Was Amy zwar traurig stimmte, da es ihr das Gefühl gab das er ihr nicht vertraute. Aber er hatte sicher seine Gründe. Aber sie hoffte immer noch das er sich ihr irgendwann vollkommen öffnete. Und so lange würde sie einfach warten müssen.

Sie griff nach seine Hand und zog ihn hinter sich in den Laden. Vielleicht konnte sie ihn ja wenigstens etwas ablenken?
"Wie kommt es eigentlich das du mit mir Shoppen gehst. Ist doch sonst nicht dein Ding!", fragte sie grinsend und besah sich dann die neuen Kleidungsstücke.

Henry bemerkte Amys misstrauischen Blick und es fiel ihm schwer jetzt nicht mit der Sprache herauszurücken, doch er wollte andere nicht mit seinen Problemen belasten. So war er nunmal. Als er dann die Worte von Amy hörte, war er froh das sie nicht nachbohrte. Dann zog sie ihn mit in den laden hinein und fragte ihn dort, warum er denn mitkam da shoppen ja nicht so sein Ding war. "Naja. Ich konnte nicht mehr zu Hause rumsitzen." sagte er und zuckte mit den Schultern. Er überlegte ob er es ihr erzählen sollte, aber früher oder später würde sie es sowieso erfahren. "Denn ich habe etwas herausgefunden was mich doch geschockt hat und ich seitdem eher Zeit außerhalb verbringen will." Meinte er dann daraufhin. Er wollte nicht direkt mit der Sprache rausrücken, denn das er adoptier war hatte ihn ganz schön aus den Socken gehauen.

Amy besah sich die einzelnen Kleidungsstücke während sie Henry zuhörte. Es wunderte sie das er meinte das er zu hause nicht mehr rum sitzen konnte. "Wieso? Was ist denn passiert?", wollte sie wissen und sah ihn fragend an. Sie hatte sich von den Klamotten abgewandt und zu Henry gedrehte. "Henry. Du weißt du kannst mir alles sagen. Wir sind doch die besten Freunde.", sagte sie, ging zu ihm und legte ihm die Arme um den Hals. "Ich bin für dich da das du mir deine Sorgen erzählst. Egal was es ist. Ich bin für dich da.", fügte sie noch hinzu und sah ihn mit schräge gelegtem Kopf an. Sie wollte ihn nicht drängen. Er sollte selbst mit der Sprache heraus rücken. Aber manchmal brauchte er leider doch einen Schubs um sich ihr zu öffnen. Und das fand sie doch irgendwie schade. Immerhin waren sie schon ewig befreundet und da sollte man doch denken das er langsam wüsste das er zu ihr kommen konnte wenn etwas war.

"Naja, wirklich passiert ist eigentlich nichts." Sagte er daraufhin Denn eigentlich hatte er es ja nur per Zufall erfahren und war seitdem ziemlich geknickt. Außerdem wusste er auch nicht so Recht wie er es Amy sagen sollte. Sollte er einfach sagen "Hey, meine Eltern sind nicht meine wirklichen Eltern das heißt das ich adoptiert bin?" Nein, so konnte er es ja wohl kaum erzählen. Das wäre ja so ziemlich die schlechteste Idee, es ihr so zu sagen. "Ich habe letztens zufälliger Weiße ein Gespräch von meinen Eltern mitbekommen." Fing er dann schließlich an und wusste dann erst nicht wie er weiterreden sollte. "Und aus dem Gespräch heraus, habe ich dann schließlich erfahren das ich..." Sagte er und machte eine kleine Pause, da er nicht wirklich wusste ob er es jetzt doch sagen sollte. "Das ich adoptiert bin." Fügte er hinzu. Eigentlich wollte er nicht so gerne darüber reden, aber wahrscheinlich war es sogar bestimmt gut darüber zu reden. Außerdem wusste er das Amy es für sich behalten würde und irgendwie fühlte Henry sich jetzt auch ein bisschen erleichtert das er es jemanden anvertraut hatte. Denn seitdem er es erfahren hatte, war doch etwas Zeit vergangen und er hatte niemanden darin eingeweiht. Was er daraufhin dann weiter sagen sollte, wusste er nicht weshalb er sich dazu entschloss lieber zu schweigen. Dann sah er zu Amy und war gespannt was sie wohl dazu sagen würde.

Amy sah Henry verwirrt an als er meinte das nicht wirklich was passiert wäre. Dann fragte sie sich aber doch warum er so niedergeschlagen war. Als sie merkte das er ganz schön mit sich rang nahm sie seine linke Hand und drückte sie aufmunternd. Sagen tat sie aber nichts, sie wollte ihn nicht unterbrechen oder davon abbringen sich ihr anzuvertrauen. Sie wollte ihm nur zeigen das sie für ihn da war.
Und als er dann aussprach was ihn wohl schon seit einiger Zeit beschäftigte staunte sie nicht schlecht. Mit so etwas hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Doch sie verstand irgendwie nicht was daran so schlecht war. "Wow. Das muss dich wirklich aus der Bahn geworfen haben.", sagte sie und wusste nicht recht was sie jetzt tun sollte. "Aber Henry, ich finde nicht das du deswegen so geknickt sein musst. Sie sind doch trotzdem deine Eltern und lieben dich über alles!", sagte sie ruhig da sie nicht wusste wie er reagieren würde.

"Ja, schon....Macht es irgendwie immer noch." Sagte er dann schließlich. Denn er wusste nicht wirklich was er davon halten sollte, das er nicht wusste wer seine leiblichen Eltern waren. Besonders da er es gerne wissen wollte, von wem er den magischen Teil geerbt hatte und ob dieser noch lebte. Ob beide seiner Eltern lebten. "Ich weiß..Eigentlich sollte ich glücklich darüber sein, das ich bei so einer tollen Familie aufwachsen durfte. Aber mich beschäftigen auch die Frage, warum haben meine Eltern mich weggeben, wollten sie mich nicht, hatten sie irgendwelche Probleme?" So viele Fragen schwirrten ihm durch den Kopf über seine richtige Eltern und dennoch hatte er auf keiner dieser Fragen auch nur annährend irgendeine Antwort. Er seufzte kurz und sah zu Amy. Es tat gut das er darüber mit jemanden gesprochen hatte.