Marie Fricè && Nimue Hunter

Es war bereits Mitternacht und Nimue zog es in die Nacht. Sie selbst hatte heute einen freien Tag, den sie mit schlafen verbrachte. Doch nun war sie putz munter und eine innere Kraft leckste nach der Jagd. Ihr Dämon wurde unruhig. "Nun komm schon Nimue, lass uns Schattenwesen jagen! Das kann dir nur gut tun..du weißt wir müssen noch viel trainieren, wenn wir unseren Peiniger das Handwerk legen wollen! Nun los, lass dich nicht bitten! Ich weiß doch wie sehr du den Blutrausch liebst!" Gelassen stand Nimue im Badezimmer und schaute in den Spiegel. Sie musste lachen, denn Nimun ihr Dämon war heute wirklich nicht zu bremsen. "Darf ich mich wenigstens noch anziehen? Du bist heute echt anstrengend! Es ist nervig wenn du nicht ausgelastet bist! Jaaaaaa..ich mach ja schon!"
In wenigen Minuten war die junge Frau angekleidet, zupfte sich noch schnell die Haare zurecht und verschwand dann durchs Fenster in die Dunkelheit.
Flink und gekonnt sprang sie von Dach zu Dach, pausierte nur ab und an um auf die Straßen zu spähen. Erst in der Nähe des Parks konnte sie bösartige Auren ausmachen. Nimue bleckte sich die Lippen, doch ging diese Handlung eher von ihren Dämon aus, der sich innerlich schon die Hände rieb.
Gerade wollte Mrs. Hunter sich auf die Pirch legen, als sie von weiten eine junge Frau mit blonden langen Haar den Weg lang laufen sah. Direkt zur Gefahrenzone. Die drei Männer, dessen Antlitz nichts gutes verhieß, bemerkten sie ebenfalls. Lauernd schoben sie sich in den Schatten und warteten darauf, das die Blondine in greifbarer Nähe kommt.

Die blonde Frau mochte es nicht, wenn sie im dunkeln nach der Arbeit alleine nach Hause gehen mußte. Sie würde morgen fragen, ob sie lieber die Tageschicht haben konnte. Sicher würde es kein Problem werden, da viele wußten das sie Angst hatte in der Nacht und im dunkeln. Weswegen, daß wußte sie nicht, aber so war es eben und sie hatte keine Ahnung, ob das eines Tages besser werden würde. Aber wie es schien, es ging mal wieder nicht anders. Andere wurden von ihren Freunden abgeholt, sie aber machte sich zu Fuß auf den Weg nach Hause und sehnte sich so sehr nach ihrem warmen Bett. Wie sehr würde sie nun gerne zu Hause sein, als sie auf einmal etwas hörte. "Hallo ? Ist da wer ? rief sie und schüttelte den Kopf.
Blöde Frage aber auch...sicher würde keiner antworten. Eben weil keiner da war, oder aber wenn eine da war, dann würde der sicher nicht sagen das er auch da war. Sie zupfte ihre Jacke zurecht und machte sich weiter auf den Weg. Je schneller sie wieder zuhause war, desto besser war es und sie würde morgen beim Tageslicht sicher über ihre dumme angst lachen.
Um sich abzulenken, nahm sie ihr IPOD und steckte sich die Hörer in die Ohren. Dann lief sie weiter und dachte nicht mehr an die Angst, die sie eben noch gehabt hatte. Nun brauchte sie sicher nicht mehr lange und dann war sie sicher zuhause. Das alles war wirklich nicht ihr Ding. Diese verdammt langen Nächte und immer war sie alleine und nie hatte sie wem, der sie in die Arme nahm. Leichte Tränen bildeten sich und trübten ihre Sicht, als sie stur weiterlief und dem Lied zuhörte.

Geduldig beobachtete Nimue die junge Frau und schüttelte den Kopf. "Verdammt. Nimun sieh dir das an. Wie Naiv sie weiter in diese Richtung läuft, sie ist eine leichte Beute für jeden der ihr was schlechtes will! Und wieso läuft sie mitten in der Nacht alleine durch die Straßen? Die Frau muss Lebensmüde sein oder nicht menschlicher Natur!...Nimun...wir müssen was Unternehmen!" Sie hörte ihren Dämon lachen. "Jetzt willste Robin Hood spielen?! Na mir soll es recht sein, solange der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt!"
Nimue biss sich auf die Lippe, denn die drei Männer traten nun aus ihren Schatten und umkreisten die Blondine. Sie roch die Angst die in der jungen Frau hoch kam. Finster lachend und Zähnebleckend fixierten die finsteren Gestalten ihr Opfer. "Welch hübscher Leckerbissen du doch bist! Und so ganz alleine?! Naja jetzt bist du ja in Gesellschaft und wirst uns sicherlich viel Freude bereiten!"
Nimue schüttelte sich bei den Worten die in die Nacht hinein tönten. Angewiedert fixierte sie nun den jenigen der gesprochen hatte und rechnete sich ihre Chancen aus. Sie brauchte nicht lange um sich für einen Angriff zu entscheiden. Wie eine Katze sprang sie vom Dach in ein nahegelegenen Busch und rollte sich dann hinter einen der Männer. Sofort packte sie seine Arme und schleuderte ihn gegen einen seiner Kameraden. Sie stand nun mit den Rücken zu der jungen Frau, was ganz gut war, denn sonst hätte sie ihre glühenden Augen gesehen. Nimue ließ ihre Zähne aufblitzen und knurrte die sich wieder aufrappelnden Männer an. Scheinbar spürten sie, das mit Nimue nicht zu spaßen ist und ergriffen die Flucht. Doch die Jägerin wollte die ausgeburt der Hölle nicht verschonen und nahm die Verfolgung auf. Allein in der Dunkelheit, ließ sie die blondine stehen.
Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Nimue wieder aus der Dunkelheit, auf den Weg trat. Sie rieb sich ihre Handgelenke und putzte sich anschließend den Dreck von ihren Kleidern. Nimun war in der zeit damit beschäftigt ihre Wunden zu heilen, denn ein paar Schnitte und Schrammen bekam sie von den Kampf dann doch ab. Aber sie ging als Siegerin hervor.
Behutsam schritt sie auf die junge Frau zu, sie wirkte sehr verstört, kauerte am Boden und tränen standen ihr in den Augen. "Hallo,...ähm...sie sind Fort! Du brauchst keine Angst mehr zu haben!" Nimue streckte der verstörten Blondine ihre Hand entgegen um ihr aufzuhelfen. "Ich bin Nimue! Mensch du hattest echt glück, das ich in der Gegend war!"

Als die Männer nun auf einmal auf sie zukamen, blieb Marie starr vor Angst stehen. "Lassen sie mich in Ruhe. Weder bin ich hübsch, noch alleine ! Lassen sie mich gehen und es wird nichts..." in diesem Moment war auf einmal eine andere Gestalt vor ihr und den Fremden. Marie hatte keine Ahnung, wo die Person auf einmal herkam, aber sie war froh das sie nun nicht mehr alleine war. Eigentlich hatte sie ja nur geblufft, als sie sagte, sie wäre nicht alleine. Doch wie es schien, war sie es wirklich nicht und sie dankte dem Mann schon innerlich, der sich ihr das schützend in den Weg gestellt hatte. Das es eine Frau war, sah sie ja nicht...

Die anderen nahmen reisaus und Marie lies sich in die Knie sinken. Sie hatte nun wirklich die dicksten Tränen in den Augen. Nun suchten sie sich den Weg über ihre Wangen. Verflucht noch einmal... diese verdammten Nächte, dieses verdammte allein sein und überhaupt...diese verdammte Stadt. Wütend schmiss sie ihren Rucksack auf die Wiese und blieb sitzen... sie konnte nicht anders und weite erstmal. So merkte sie auch nicht, dass die Person, die ihr geholfen hatte nun wieder neben ihr stand. Nun erst sah Marie auf und erkannte, dass ihr Retter eine RETTERIN war und stand auf. "Ja , dass hatte ich wohl. Vielen Dank Nimue..." sie wischte sich die Tränen fort. "Ich habe dich erst für einen Mann gehalten. Mein Name ist Marie...und vielen Dank noch mal ! Wie kann ich das wieder gut machen ?" Fragend sah Marie die Frau an, deren Gesicht sie nicht wirklich erkennen konnte. Aber sie klang nett...

Lächelnd sah Nimue der jungen Frau in die Augen. Jetzt erst vielen ihr die leuchtenden grau-grünen Augen auf. Nimue räusperte sich. "Oh wie unhöflich von mir..so vermumt vor dir zu stehen!" Mit diesen Worten ergriff sie beide Hände von Marie und zog sie unter die nächste Laterne, dann nahm sie ihre Kaputze ab, welche sie sich vor den Angriff schützend über den Kopf geworfen hatte. Nun blickte sie erneut in die strahlenden, wenn auch verheulten Augen und lächelte. "Da gibt es nichts gut zu machen, Marie! Dir ist nichts passiert, ist das nicht Gutmachung genug? Aber du solltest in Zukunft das spazieren in der Dunkelheit vermeiden, ich weiß nicht ob ich jedesmal in deiner Nähe sein werde!" bei letzteren schmunzelte sie. "Es sei denn du gibst mir vorher bescheid! ..Aber sagmal, was triebste du hier eigendlich um diese Zeit?"

"Was ich hier treibe ? Ich war auf den Weg nach Hause von meiner Arbeit. Ich hab den Spätdienst und ich muß hier lang. Den Luxus das mich ein Freund abholt habe ich nicht und die anderen sind nicht da oder haben selber noch Arbeit. Ich denke auch, daß man seinen Schutzengel nicht immer bei sich haben kann. Morgen werde ich die Schicht tauschen...und vielen Dank noch mal !" Marie lächelte und wollte sich unbedingt noch anders bei der Frau bedanken, die sie nun auch sah. Sie mußte feststellen das sie wirklich wie ein Kerl aussah, aber das störte Marie nicht. Nimue hatte ihr sehr geholfen und sie wollte sich noch bedanken...
"Ritterlichkeiten ist was für Snops und Weiberabschlepper...komm schon, wie kann ich mich bei dir bedanken. Es muß doch was geben, wie ich dir zeigen kann, dass ich dir dankbar bin...wer weiß, was die sonst noch gemacht hätten." bei diesen Worten zitterte sie und spürte schon wieder Tränen in den Augen. Verflucht noch mal...dieses blöde so nahe am Wasser gebaut sein war doch echt das letzte. "Mein Rucksack !" Er liegt noch auf dem Rasen..." sie ging schnell hin und holte diesen zu sich. Dann kam sie wieder und stellte sich unter die Laterne. Licht !!! Wie schön !!!!

Nimue wartete ab, bis die junge Frau ihren Rucksack holte bevor sie antwortete. "Moar....da gibt es aber nichts! Zumindest fällt mir jetzt gerade nichts ein! Vielleicht ergibt sich irgendwann eine Gelegenheit wie du mir danken kannst! Aber jetzt? Was erwartest du, was ich sagen soll? Küss mich und die Sache ist vergessen? Oder geb mir einen aus? oder koch was für mich?..oder was auch immer...! Ich bin nicht gut darin, was von anderen anzunehmen, Marie! Da musst du dir schon selber was Einfallen lassen, wenn es dir so wichtig ist, mein Ritterlichkeit in frage zu stellen!" bei letzterem Satz grinse Nimue ironisch.
"Nun lass uns nicht hier länger rumstehen, ich geleite dich noch Nachhause, dich kann man ja nicht alleine lassen!" wieder schmunzelte Nimue und streckte kurzeitig, keck die Zunge raus.

Marie sah sie schief an.
Dann lächelte sie...denn sie hatte eine Idee, wie sie ihrer Retterin danken konnte. "Wie wäre es damit ?" sie gab der Fremden einen Kuss, allerdings auf die Wange. " Dann lade ich dich noch zu einem Essen ein und in der Bar wo ich arbeite lade ich dich für einen Dienst ein und alle Getränke gehen auf mich. Okay ? Das ist mir mein blonder Hintern schon mehr als nur Wert !" sagte sie mit einem lachen und sah sie an. Gegen eine Begleitung hatte sie nichts...im Gegenteil...sie freute sich und sie kam sich nun auch mehr als nur Sicher vor. Mit Nimue brauchte man keinen Mann an der Seite...da war sie sich sicher. "Sag mir nur noch eines ! Du machst Kampfsport oder sowas, hab ich recht ? Ich meine...so wie du die fertig gemacht hast. Dein pures auftreten hat die anderen ja schon in die Flucht geschlagen. Dabei siehst du gar nicht so furchterregend aus !" Marie hatte ihren Rucksack nun wieder und sie lies sich von ihrer neuen Bekanntschaft nun nach Hause begleiten. Und seit sehr langer Zeit hatte sie mal wieder keine Angst in der Dunkelheit.

Die Röte machte sich in Nimues Gesicht breit, zum Glück war es dunkel und sie hoffte das der Schein der Laterne ihre Verlegenheit nicht zeigen würde. Zaghaft berührte sie sich an der Wange, genau an der Stelle, wo Marie ihr einen Kuss aufgedrückt hatte. Ein schüchternes Lächeln lag auf ihren Lippen. Jahrelang hatte sie keine Liebkosungen mehr erfahren, so das sie ein kleiner Kuss schon emotional aus der Bahn werfen konnte. Nimue stammelte:"Ja, ...ooo..kay...!"
Schnell drehte sie sich zum Weg und forderte zum Losgehen auf. Die Bemerkung, das Nimue wohl Kampfsport konnte und Gegner mit ihren blosen Auftreten in die Flucht schlagen konnte, obwohl sie doch garnicht so furchterregend aussah, brachte sie erneut zum schmunzeln. Geheimnisvoll linste sie zu Marie und flüsterte nun. "Sagen wir mal so,... ich bin Kampferprobt und die dunkelheit ist mein Charma! Doch du...süße Marie, hast vor mir rein garnichts zu befürchten!" Lächelnd nahm sie nun ihre Hand, umschloss sie sanft und schlenderte mit ihr den Weg entlang. Die Worte ließ sie so stehen und sie bemerkte, wie Marie darüber nachdachte. Für sie musste das alles sehr rätzelhaft sein.

"Ich bin nicht süß...aber danke ! Und irgendwie...deine Worte eben...ein wenig wie aus einem Gruselfilm. Ich hasse die Nacht und liebe das Licht ! Nachts kann man nicht sehen, wie der ist, der auf der anderen Seite einem entgegen kommt. Nachts trauen sich solche Spinner wie die eben aus ihren Löchern und machen anderen Angst. Aber, wie ich heute gelernt habe...auch nette Menschen kann man Nachts noch treffen. So wie dich !" Marie meinte das sehr ernst. Sie hatte mitbekommen, dass ihre neue Bekanntschaft anscheinend auf Mädchen stand...doch das war ihr egal. Und es hatte Marie auch nichts ausgemacht, ihr den Kuss auf die Wange zu drücken. Marie seufzte...

Irgendwie war die neue Bekanntschaft ihr unheimlich...doch auch irgendwie gleichzeitig beruhigend. Komisch...konnte etwas einem Angst machen und auch Vertrauen schenken? Ging das ? Anscheinend ja, wie sie gerade bemerkte.

"..nette menschen....!" wiederholte Nimue nachdenklich und lächelte etwas wehleidig. Ein Mensch, das war sie mal. Es kommt ihr vor wie eine Ewigkeit.... als sie noch unwissend durch die Welt lief und Verbrecher jagte... nie daran denkend, das es noch andere Mächte gab....als den Menschen.
Schweigend nickte Nimue zustimmend und schaute in den Sternenhimmel. Dann fand sie doch wieder Worte. "Ich mag die Nacht, sieh dir doch nur mal den Sternenhimmel an! Das kann dir der Tag nicht bieten! ..und bei Nacht sind alle Katzen grau....da ist es nicht wichtig wie man aussieht oder wer bzw was man ist!"
Noch immer hielt sie Maries Hand in ihrer. "Warum seufzt du?" Erst jetzt bemerkte Nimue die leichte Unbehaglichkeit ihrer Begleitung. Kam sie Marie etwa zu nahe? Nimue ließ von ihr ab und steckte die Hand in die Hosentasche. So lief sie weiter neben ihr und beobachtete den Boden.

"Das ist es ja ! Alles ist schwarz und grau. Ich hielt dich am Anfang für einen Mann. Bei Tage hätte ich dich sofort als Frau erkannt. Und bei Tage hätten sich die anderen Männer auch nicht gut verstecken können. Sicher hätten sie keinen Überfall riskiert, denn am Tage ist die Strasse sehr belebt. Der Sternenhimmel ist zwar sehr schön, aber kann das wärmende Licht der Sonne nicht ersetzen. Und die stille ist auch furchtbar und wenn man alleine zuhause ist und alles so ruhig...nein...das ist nichts für mich." Marie wunderte sich, daß Nimue auf einmal ihre Hand losgelassen hatte, aber sie dachte nicht weiter drüber nach. Auf die Frage wegen des seufzens zuckte sie mit den Schultern. "Nur so...allgemein eben ! Hat keinen Grund !" erwiederte sie und lief schweigend neben Nimue her.

Nimue musste laut auflachen. "Du hielst mich für ein Mann? Naja schon eine romantische Vorstellung, von einem smarten Kerl bei Nacht gerettet zu werden! Ich hoffe du bist nicht all zu sehr entäuscht?!" immer noch lachend, gab sie Marie einen sanften Buffer auf die Schulter.
"Naja, ich mag die Sonne nicht sonderlich, nicht mehr, seit ca. vier Jahren habe ich eine Sonnenallergie! Vielleicht mache ich deswegen auch die Nacht zum Tage...hmm"
Immer wieder schaute Nimue zu ihrer Begleitung rüber und hoffte irgendwas aus ihrem Gesicht lesen zu können. Ob sie Angst, Unruhe oder vielleicht doch Wohlbefinden vespürte. Doch aus dem Augenwinkel, konnte sie nicht viel erkennen.
"Ist aber schon ein ganzes Stückchen bis zu dir....!"
Nun ließ Nimue ihre Hand einfach neben ihrer Hosentasche baumeln... sie mochte es nicht, wenn ihre Finger zu warm wurden und zu schwitzen anfingen und zu dem hatte nun Marie die möglichkeit nach ihrer Hand zu greifen...wenn sie den Wunsch nach Sicherheit verspürte.

" Ach, an den Ritter glaube ich seit der 3. Klasse nicht mehr ! Nein...ich bin nicht enttäuscht...im Gegenteil. Ich finde dich sehr nett und auch, wenn du solche unheimlichen Sachen sagst...ich mag dich...find dich nett !" sie lächelte die Frau an und ihre Augen strahlten. Auch wenn die andere wie ein Kerl war...sie hatte dennoch etwas sehr atraktives an sich...eben auf ihre Art. Marie wunderte sich über die Gedanken, aber je länger sie sich Nimue ansah, desto sicher war sie, auch als Mann würde sie sicher verdammt gut aussehen. " Sei mir nicht böse, wenn ich das sage...aber...ich finde, dass du durchaus auch einen attraktiven Mann geben könntest. Geheimnissvoll, edel und einen Touch Ritter ! " Marie sagte das, weil sie eben das Herz auf der Zunge trug und oft erst etwas sagte und dann merkte, wie dumm das klingen mußte. So wie jetzt eben, hoffentlich nahm sie es ihr nicht übel.

Etwas überrascht schaute Nimue zu ihrer attraktiven Begleitung. "Ich sag unheimliche Dinge? Nein, ich sag nur wie es ist...." räusperte sie sich und wurde anschließend rot, "sie würde einen attraktiven Mann abgeben?" Wenn Marie wüsste, das Nimue die Fähigkeit besaß ihren Körper so zu verändern, das sie durchaus auch als Mann fungieren könnte. Sie musste breit grinsn. "Ja Sicher, dann würdest du jetzt wahrscheinlich über mich herfallen!" nächstes flüsterte sie nur vor sich hin. "Dagegen hätte ich sicherlich nichts...."

Endlich standen sie vor Marie's Hauseingangstür, doch Nimue machte keine anstalten einzutreten. Sie wollte nicht unhöflich sein und wie selbstverstädnlich eintreten. Immerhin wollte die kurzhaarige Frau, ..Marie nur sicher nach Hause bringen. Alles weitere würde sich zeigen.

"Hm...zumindestens würde ich dich fragen, ob ich dir als Dank noch etwas bei mir zuhause anbieten kann !" kam es von Marie und sie stellte sich das wirklich gerade vor. " Mein Gott ! Nun hab ich diese Bilder im Kopf...ich bin echt nicht normal. Und noch etwas...ich finde dich auch als Frau verdammt nett. Und ich würde mich freuen, wenn wir uns mal wiedersehen könnten. Vielleicht kommt es ja blöd rüber, aber wollen wir unsere Nummern tauschen ? Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass ich mich je in eine Frau verlieben könnte, aber...ich mag dich wirklich." Marie hatte ja schon länger gemerkt das Nimue auch auf Frauen stand und es störte sie nicht. Wieder nahm sie Niume`s Hand in ihre. "Ich finde vielleicht nicht immer die passenden Worte zu dem was ich denke...aber...du bist echt klasse und das meine ich ehrlich. Unheimlich, nach wie vor...aber klasse !" sie lächelte Niume an. "Möchtest du noch mit rein ? Denn ich denke kaum, nachdem du mir geholfen hast, daß du mir nun was tun wirst..." Nun ja, sie hoffte es jedenfals...aber man kann nicht immer nur vernünftig reagieren und ihr Herz sagte ihr, dass sie der Frau trauen konnte. Sie war sich sicher, dass ihr Schutzengel nun einen Namen hatte...

Nimue wurde heiß und kalt bei den Worten die durch ihre Gehörgänge rauschten. "Wie was? ...Nett..unheimlich....aber klasse.....nicht in frau verlieben..aber mag dich wirklich...!" halte es in ihren Kopf wieder, als Marie dann noch ihre Hand mit Nimues verschränkte, war die samrte Frau total perplex und stammelte. "Ähm äh....ich hatte jetzt nicht vor... dich zu verführen oder so. Nicht das du sowas von mir denkst....so unheimlich ich vllt auch sein mag, ..a..aber ich habe doch noch sowas wie Anstand!" Nimues Kopf glühte, stand ihr interesse für Frauen etwa so offensichtlich auf ihre Stirn geschrieben?
"Ich find dich auch sehr anziehend....also nett..NETT!" Nimue began sich zu verhaspeln....komplimente erhalten oder auch zu geben, das kam nicht all zu oft vor. Ihr Dämon lachte sich wärendesen schlapp. "Nimue...herlich...so habe ich dich ja noch nie erlebt....das dich eine Menschenfrau so aus der Reserve locken kann....he he!"
Nimue versuchte die Worte ihres inneren Mitbewohners zu ignorieren und konzentrierte sich auf das Gesprech mit Marie.
"Mit rein kommen? Naja, ich bin noch nicht müde, aber du musst doch geschafft sein von Arbeit und dem was eben passiert ist?! Nummern austauschen, klar...gerne sogar. Ich habe keine Einwende gegen ein Wiedersehen..oder zwei..drei...viele halt!"

"Ich hätte auch nicht angenommen, daß du mich verführen würdest. Ich kann mich eben nicht so gut ausdrücken in Dingen die ich meine und fühle. Nein...ich vertraue dir. Und es schmeichelt mir auch...das zeigt mir, daß ich vielleicht doch kein häßliches Entlein bin. Weißt du, Männer sehen in mir immer nur den Kumpel...nicht die Frau, die sie verführen wollen...vielleicht steige ich eines Tages doch auf Frauen um und dann melde ich mich zuerst bei dir. Man, jetzt red ich wieder solch ein Blödsinn...siehst du...das meine ich !" sie lachte herzhaft und zog ihre neue Freundin dann einfach in die Wohnung. "Ich möchte aber das du bleibst ! Bitte !!!" bat sie .

So viel offenheit war das Wesen der Dunkelheit garnicht gewohnt. Es warihr über die letzten Jahre sogar sehr fremd geworden. Und nun stand diese zucker süße blondine vor ihr und überschwemmte Nimue regelrecht mit Herzlichkeit. So...als wäre es das normalste auf der Welt und als ob sie sich schon seit langem nicht mehr Fremd wären. Nimue schluckte, sie wusste nicht sorecht wie sie damit umgehen sollte, aber sie ließ Marie gewähren ihre Sympatie zu gewinnen. Auch wenn sie diese überschwänglichen Gefühle nicht deuten konnte und sie verunsicherte, gefiel es ihr. Ein Funken von Geborgenheit und Wohlempfinden sprühte in ihr.
"Wow..du bist so...so speziel!....Ich glaub....du gefällst mir und ich könnte dich sehr mögen!" Ohne wehr ließ sie sich mit in die Wohnung zerren. Irgendwie war die Situation sehr amüsant. Nimue dachte an den alten Trickfilm Susi und Strolch.... wer in dieser Situation wen dastellte...das war Sonnenklar. Plötzlich sprach Nimue ihren Gedankengang auch noch laut aus und konnte sich ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen.

Auch Marie lachte.
" Könntest ? Ich würde mich freuen wenn du es eines Tages tun würdest...wirklich ! Und naja...ich habe eine gewisse Art, die nicht immer gut ankommt, aber ich gelobe Besserung." sie machte die Tür zu und lud sie ins Wohnzimmer ein. Leise machte sie Musik an.
"Möchtest du etwas trinken oder essen ?" Marie zog ihre Jacke aus, schmiss unbekümmert den Rucksack in die Ecke und sah sie eine Weile an, ehe sie dann in die offene Küche ging. "Fühl dich wie zuhause, mein Schutzengel..." rief sie aus der Küche. Marie fühlte sich seit langem nicht mehr alleine...sie fühlte sich wohl und geborgen. Nimue war ihr nun nicht mehr unheimlich...sie war wirklich etwas besonderes, aber dennoch mochte Marie sie sehr und sie würde immer der Schutzengel bleiben in ihren Augen.

Aufmerksam sah sich die Frau in der fremden Wohnung um. Nicht aus neugierde...sondern aus Gewohnheit. Jeden neuen Ort den sie betrat scheckte sie erstmal ab. Man konnte ja nie wissen, was ein erwartet. Es war nur gut, die Umgebung zu kennen. Vorsichtig setzte sie sich auf die Couch, erst als Marie sie aufforderte sich wie zuhause zu fühlen, fletzte sie sich entspannt in die Polster. Die Wohnungseinrichtung passte zu Ria, es wirkte alles sehr freundlich und hell. Sie und diese Wohnung, waren das genaue Gegenteil von Nimue, aber vieleicht war es gerade das, was die beiden verbindete.
"Ja trinken hätte ich gerne! Essen ist so eine Sache....Strolchi frisst nur aus der Hand!" Rief sie nun amüsiert Ria hinterher. Langsam taute Nimue auf und auch ihr Dämon lehnte sich zurück und genoss das Schauspiel.

"Ich fütter dich auch ! " stieg sie auf das Spiel ein und grinste, als sie aus der Küche kam, mit Coke und Lasagne. "So Strolchi...Fresschen ! Feines Fresschen..." sie grinste und reichte ihr einen Bissen auf der Gabel. Wenn sie Nudeln gehabt hätte...sie hätte auch keine Scheu gehabt, die Spaghetti Nummer zu bringen. Es tat einfach gut, mal nicht alleine zu sein in der Nacht und in der Dunkelheit. Es war ein so schönes Gefühl, dass Marie richtig auftaute und sich immer mehr wagte. Wie gerne würde sie sowas immer haben. Einen Menschen, der da war, wenn sie nach Hause kam. Aber sie schob die Gedanken fort...sie wollte nun nicht betrübt und traurig sein.

Coke war nicht gerade das Getränk das Nimue bevorzugte. oder genau genommen ihr Dämon, aber sie wollte nicht, das Marie jetzt schon ihre Marotten kennenlernte. Das stark alkoholische Getränke zu ihren Leben gehörten, würde Ria warscheinlich nur abschrecken und wie sollte Nimue ihr auch erklären, das sie das für ihre zweite Seele brauchte und keinerlei Auswirkungen auf ihre Handlungsfähigkeiten hätte. Sogar das Rauchen vernkniff sich Nimue. Erklären konnte sie sich das allerdings nicht, normaler Weise gehörte die Frau zu der rücksichtslosen Spezies. Ihr war es egal was andere über sie dachten und von ihren Marotten hielten. Doch bei Ria wollte sie sich zurückhalten.
Lächelnd beobachtete sie Ria's entgegenkommen und haschte zuerst spielerich und gierig nach dem Essen. Dann striff sie langsam mit ihren Lippen die Lasagne von der Gabel. "Hmm...das ..ist gut...mampf!...Komm setz dich zu mir...umso näher ..umso besser.. ..also damit wir nicht kleckern.." grinste Nimue mit vollem Mund.

Marie setzte sich näher zu ihrer neuen Bekanntschaft...oder konnte sie schon Freundin sagen ? Immer wieder reichte sie ihr eine Gabel und nahm sich dann etwas zuessen. Teller hatte sie keine...sie aßen aus der Schüssel. Welch ein Zufall, dass sie dieses gestern gekocht hatte. Sie hatte es nur in der Microwelle warm gemacht.

"Ich freue mich, dass ich dich getroffen habe. Wirklich ! Dann habe ich endlich was schönes, dass ich in mein Tagebuch schreiben kann. Etwas spannendes und schönes. Nenne es sentimental, aber bis jetzt war mein Tagebuch immer nur mein Kummerkasten...aber ich werde aus der Trauerklosrolle entfliehen. Mehr noch...ich werde mich mal umsehen in der Welt." Marie wollte nun auch wissen wie es ist, sich zu verlieben. Vielleicht fand sie einen Mann, der sie von Ethan ablenken konnte...sie würde dann Ethan nicht mehr nerven und sie würden dann zu viert ausgehen können.

Nimue genoss es von so einer hübschen und liebenswerten Frau, gefüttert zu werden. Es hatte was heimiches und die "dämonin" fasste Vertrauen. Ach wie gerne würde sie solche unbekümmerten Stunden mit Francesca ihrer Mitbewohnerin teilen. Die temperamentvolle Studentin, war ihr sehr wichtig. Doch in letzter Zeit unternahmen sie garnichts mehr zusammen und obwohl sie unter einem Dach wohnten, sahen sie sich nur wenig. Wenn Cesca zur Uni ging, schlief Nimue und verließ das Haus, zur Arbeit, noch bevor die Brünette zurück kam. Sie gaben sich mehr oder weniger die Klinke in die Hand.
Nimue beobachtete ausgiebig ihre neue Bekanntschaft und suchte Vergleiche oder Ähnlichkeiten. Sie musste feststellen das die beiden Charaktere verdammt unterschiedlich waren.
Aufmerksam hörte sie Marie zu. Anscheinend lebte die junge Frau in letzter Zeit sehr zurückgezogen und wirkte nicht sonderlich Glücklich.
"Du schreibst Tagebuch?...hmm...ich auch...und ich verstehe was du meinst!" mitfühlend lächelnd sah sie Ria in die Augen. "Hey, du bist echt keine Frau, die sich verstecken sollte! Lass dir bloß nicht von der Welt erzählen, du seist weniger Wert oder unattraktiv!" Nun lag etwas verträumtes in Nimues Augen. "Sieh dich doch mal an....erstklasige Figur, schöne lange blonde Haare...anziehende Augen....!" vorsichtig strich sie ihrer neuen Freundin über die Wange. "..zarte, helle Haut...!" Nimue schluckte, als ihr Blick nun Ria's Mund erreichte und am linken Mundwinkel etwas Lasagnesoße vorblitzte. Vorsichtig strich sie mit ihren Zeigefinger darüber. "...und...sehr einladende Lippen!" Mit einem süßlichen Lächeln, leckte Nimue ihren Finger ab, lehnte sich zurück und schaute zur Decke. Würd sie Ria noch länger so intensiv betrachten, käme sie nur auf komische Gedanken.