Wohnzimmer

Irgendwie schien sie es für den Moment auch nichtmehr zu schaffen, ihren Blick von ihm abzuwenden und knabberte fast nebenbei am Nagel ihres kleinen Fingers.
"Weil das halt so ist... Intuition..." sagte sie als antwort und presste die Lippen aneinander, manhätte noch sowas wie Schlüsselkind reinwerfen können, aber sie wusste nicht, ob das alles damit zu tun hatte oder nicht.
"Du weisst doch, das man sowas nicht sagt.... aber sie hat nur Gutes über dich gesagt... das ich keine Angst zu haben sollte und dass du... im Kampf etwas austickst..." sagte sie immer wieder leiser werdend und sah auf die Couch.

Kurz zuckte seine Augenbraue in die Höhe als sie sie meinte es wäre Intuition. "Aha. Intuition.", wiederholte er und grinste breit. Doch das grinsen verschwand schnell wieder als sie ihm erzählte was Phil über ihn gesagt hatten. Es gefiel ihm nicht unbedingt. Besonders das letzte das Lia erwähnte. "Das ist aber ziemlich selten. Und auch nur wenn meine Familie oder Freunde bedroht werden.", versuchte er sich zu verteidigen. Er hatte irgendwie das gefühl das sie von Phils aussage eventuell ein falsches Bild von ihm bekam. Und das wollte er nicht.

"Hmmm schon okay, jeder hat seine Schwächen, und das passt zu dir.... wie lange willst du noch bleiben? Langsam habe ich Hunger... also... wenn du willst... kann ich was kochen... oder so..." sagte sie unsicher, bevor er wieder dachte, dass er gehen sollte und fuhr sich unruhig durch den Nacken, während sie kurz zur Küche sah und dann zu ihm.

Er sah sie nur stumm an. Er wollte ganz sicher nicht zugeben das das irgendeine Schwäche wäre. Er dürfte sich so etwas doch nicht einmal erlauben. "Ich geh denk ich jetzt besser.", meinte er dann und erhob sich. "Ich komm in den nächsten Tag mal vorbei. Diesmal aber wirklich!", versicherte er ihr ernst und sah sie an. Er hatte kaum jemanden so nah an sich heran gelassen. Noch näher durfte sie ihm nicht kommen. Er mochte es nicht wenn jemand wusste wie er wirklich war. "Und dann unternehmen wir was zusammen und ich besorge dir am besten ein Handy. Dann kannst du mich immer erreichen wenn was ist!", fügte er mit an und lächelte sie kurz an.

"Oh" konnte sie nur erschrocken antworten, als er meinte, dass er gehen würde und versuchte im Kopf durchzuwühlen, was sie wohl falsch gesagt hätte, hatte sie denn etwas falsches gesagt? Verunsichert sah sie ihn an.
"Ehm... okay" antwortete sie immernoch unsicher, als er sagte, sie würden etwas unternehmen, so ganz konntesie ihm nichtmehr glauben und presste nurnoch ihre Lippen zusammen, während sie sitzen blieb und nur zu ihm aufsah.

"Hey. Mach nicht so ein Gesicht. Ich hab nur eben noch was zu erledigen.", sagte er auf ihr verwirrtes Gesicht hin.
"Was hältst du davon wenn wir... ähm zusammen Shoppen gehen? Ich denke mal das du noch ein paar Klamotten brauchst. Oder war Phil schon mit dir?", wollte er wissen. "Und wir können zusammen nach einem Job für dich suchen!", fügte er noch an und versuchte sich an einem Lächeln. Er wollte ihr wirklich gern helfen.

Sie runzelte die Stirn, sagte aber nichts weiter. Man widersprach Männern nicht, das hatte man ihr beigebracht und saß zu tief in ihren Knochen, um überhaupt nachzudenken.
"Shoppen...?" wiederholte sie verwirrt und sah zu ihm hoch.
"Ehm... nein du willst mir doch schon ein Handy kaufen... also das... muss wirklich nicht sein... ich will dir keine Umstände bereiten, ich weiss nichtmal wie ich das alles wieder gutmachen soll... also Job suchen ist okay" sagte sie zögerlich und blieb so sanft, wie möglich, sie wollte ihn nicht kränken, aber sie wollte wirklich nicht, dass er sich so sehr für sie anstrengte. Sie wollte nicht in seiner Schuld stehen.

Er wusste jetzt schon das er sich eigentlich ins eigene Fleisch geschnitten hatte als er Lia angeboten hatte mit ihr Shoppen zu gehen. Doch das sie dazu nein sagte, wunderte ihn doch, weswegen er auch verwirrt die Augenbrauen in die Höhe zog. "Du musst echt noch einiges lernen. Wenn ich dir anbiete mit dir Shoppen zu gehen, musst du die Gelegenheit schon ergreifen. Noch mal biete ich dir das sicherlich nicht an.", meinte er ungläubig. "Und so ein Handy kostet nun wirklich nicht die Welt.", fügte er noch hinzu. Ok ihm kostete es nicht die Welt. Denn immerhin hatte seine Familie ja Unmengen an Geld. Da würde dieser winzige Betrag jeden Monat nicht auffallen. "Also nimm es doch einfach an ok?", bat er sie.

"Hmm, dann biete es mir nicht nocheinmal an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das möchtest...." sagte sie und sah zum Boden. Sicher war es ihr unangenehm, abzulehnen, aber sie wusste, dass es ihr noch unangenehmer war, anzunehmen. Egal wie bestimmt war, wenn er es wirklich wollte, müsste er wohl noch mehr darauf bestehen, um Lia umzustimmen.

Brandon seufzte schwer. "Na gut wie du willst. Dann eben nicht. Aber wegen dem Handy wirst du nicht drum herum kommen. Es ist besser wenn du eins hast und so kannst du dich jederzeit bei mir melden wenn irgendetwas ist. Außerdem bin ich dann auch etwas beruhigter.", meinte er. "Ok, nun mach ich aber wirklich los. Also wie gesagt ich werd in den nächsten Tagen nach dir schauen und dann suchen wir dir einen Job!", sprach er und schimmerte sich dann davon.

tbc. Francesca´s Appartment

(CF: eingangsbereich)

Ethan lief zum Sofa und setzte sich hinaus. Er lehnte sich an und legte das eine Bein auf dem Knie von seinem anderen bein. Wartend sah er durch den Raum und wippte leicht mit dem Bein auf und ab. Er war sichtlich nervös und konnte nur hoffen das Philomena ihm nicht weg schicken ließ. Mit schwerem Atem sah er geduldig zur Tür und wurde leicht nervös. Die Ungewissheit fraß den jungen Mann innerlich auf und die Zeit verging so rasend schnell. Es war als ob die Zeit wie im Fluge an ihm vorbei ging.

[cf phils zimmer]

Lautlos lief sie die Treppe hinunter und warf einen Blick zu Ethan, der dort immernoch saß. Vorsichtig musterte sie und lächelte zögerlich. "Ehm also du kannst hoch zu ihr, aber es geht ihr wirklich nicht gut also... ehm sei vorsichtig" sagte sie unsicher und strich sich durchs Haar. Sie wusste, was ihm bevorstand, er würde einen Korb bekommen und anscheinend mochte er Phil wirklich, vielleicht liebte er sie wirklich und in diesem Moment nahm er für sie die dramatische Rolle aus einem Stück an. Auf einmal konnte mit ihm mitfühlen, wurde er Jemand, dessen Gefühlswelt sie zu kennen schien, Romeo in der Beziehung mit Rosalinde oder unzählige Figuren aus dem Fernsehen. Und irgendwie tat er ihr Leid, Lia war zwar noch nie verliebt, aber es musste furchtbar sein.. so wie im Fernsehen.
"Also ehm.... ja, du willst bestimmt zu ihr, ich muss jetzt einkaufen" sagte sie betreten, sich schlecht fühlend, ihn irgendwie zu behindern und gab den Weg frei um ihre Sachen zusammenzukramen, um rauszugehen.

Ethan stand auf als Lia wieder zurück kam. Er war gespannt was sie sagte und hörte ihr aufmerksam zu. Innerlich wurde ihm noch schlechter, denn Lia meinte das es Phil wirklich nicht gut ginge. "Danke. Ist es wirklich sehr schlimm? Hat sie etwas zu dir gesagt was los ist? Ich möchte nicht aufdringlich sein, doch die Ungewissheit macht mich noch fertig." gab er dann von sich und lief auf Lia zu. Ethan sah sehr geknickt aus und er malte sich schon aus was es sen könnte. "Vielleicht hatte einer ihrer Familie einen Unfall oder Leyla erlitt nun das selbe wie ihre beste Freundin damals." ging es ihm durch den Kopf. Sein Magen drehte sich leicht um und er versuchte sich unter Kontrolle zu halten. Phil hatte ihm mal erzählt das sie ihre Fähigkeit nicht ganz beherrschte und das sie ihre Gefühle oft auf andere überträgt oder die Gefühle der anderen annimmt. Ethan nickte Lia zu und ging vorsichtig an ihr vorbei. Er war ihr dankbar das sie ihn herein bat und mit Phil gesprochen hatte. Das Lia ein wenig traurig aussah und irgendwie sich schuldig fühlte machte ihn etwas stutzig, doch er versuchte es zu ignorieren. "Ehm Lia? Danke nochmal und keine sorgen ich bin vorsichtig." meinte Ethan dann und lächelte ihr leicht zu. Dann ging er die Treppen hoch zu Philomena´s Zimmer.

(TBC: PHIL`S Zimmer)